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最終更新日:2024年4月22日
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言語情報科学特殊演習II
Daniel Kehlmanns Roman „Tyll” und der Dreißigjährige Krieg: Deutsche Geschichte, deutsches Trauma, deutscher Mythos – neu erzählt?
Wir lesen den Roman „Tyll” (2017) von Daniel Kehlmann, einem der erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart. Der Roman versetzt die Legende des Till Eulenspiegel aus dem Spätmittelalter in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648). Der Dreißigjährige Krieg gilt als Ur-Trauma der deutschen Geschichte. Er dient bis heute als Erklärung dafür, dass Deutschland jahrhundertelang gespalten blieb und erst im 19. Jahrhundert einen Nationalstaat bilden konnte; erst im 20. Jahrhundert wurde sein Mythos durch die Erfahrung zweier Weltkriege aus der Erinnerung verdrängt. Im Seminar wollen wir den Roman „gegen den Strich” lesen, das heißt, durch genaue Lektüre die verschiedenen Schichten und Bausteine verstehen, aus denen Kehlmann seine Erzählung zusammengesetzt hat. Diese Analysearbeit soll es den Kursteilnehmer*innen ermöglichen, ein eigenes Thema zu finden, das in einer kurzen Hausarbeit (nach Ende des Seminars) erörtert werden soll. Die Themen richten sich ganz nach den Interessen der Teilnehmenden. Neben allgemeinen literatur-, kultur- und geschichtswissenschaftlichen Ansätzen sind z.B. auch soziologische, psychologische und komparatistische Arbeiten willkommen. Auch Seminararbeiten zu einem anderen Werk aus dem Themenbereich Till Eulenspiegel – Dreißigjähriger Krieg sind möglich (Beispiel: Grimmelshausen/Simplicissimus, Schiller/Wallenstein, Brecht/Mutter Courage, etc.).
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